10-9-2003

 

Grandmère et son petit fils

Flora Tristan (1803-1844)      Paul Gauguin (1848-1903)

Flore-Celestine -Therèse-Henriette Tristan-Moscoso

 

FRANKFURTER - RUNDSCHAU

Frankfurt am Main, 05.04.03

FLORENCE HERVé
Zu viel Leben tötet das Leben

Vor zweihundert Jahren wurde die Feministin Flora Tristan geboren

"Meine Großmutter war eine merkwürdige Frau. Sie nannte sich Flora Tristan und erfand eine Vielzahl sozialistischer Geschichten, unter anderem die Arbeiterunion. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie nicht kochen konnte. Ein sozialistischer Blaustrumpf eben, eine Anarchistin. Was ich hingegen mit Gewissheit sagen kann ist, dass Flora Tristan eine außergewöhnliche, hübsche und noble Dame war. Auch weiß ich, dass sie ihr ganzes Vermögen für die Arbeiterfrage verbrauchte, da sie fortwährend auf Reisen war."
Autor dieser Zeilen ist der Maler Paul Gauguin. Er hat seine Großmutter nicht gekannt und deren Bücher nicht gelesen und gibt zu, Wahrheit und Dichtung hier nicht auseinander halten zu können. Es gibt noch viel Dichtung um Flora Tristan heute. Dennoch, durch die Veröffentlichung ihrer Werke und durch mehr als ein halbes Dutzend Biografien ist man der Wahrheit ein Stück näher gekommen.

Flora Tristan, 1803 in Paris geboren, erlebt zunächst eine glückliche Kindheit. Ihr Vater, ein Oberst, ist ein reicher, adeliger Peruaner, ihre Mutter eine nach Spanien emigrierte Französin. Beide Eltern sind katholisch, gemäßigte Monarchisten. Zu den Freunden des Hauses zählt der Freiheitskämpfer und spätere Befreier Lateinamerikas Simon Bolivar - der Held von Floras Kindheit.

 

 

Doch das Glück ist von kurzer Dauer. Floras Vater stirbt, als sie vier Jahre alt ist. Alle Rechte an der väterlichen Erbschaft gehen verloren, da die Eltern Floras nicht offiziell verheiratet waren. Mutter und Tochter müssen nun in eine eiskalte Mansardenwohnung eines Pariser Elendsviertels umziehen. Mit 15 Jahren macht Flora Tristan eine Lehre als Koloristin in der Werkstatt des Malers und Lithographen André Chazal. Mit 17 Jahren heiratet sie ihren Arbeitgeber. Aus der Ehe wird eine gewaltsame Beziehung. Chazal verliert Geld in der Spielbank und verlangt, dass sich seine Frau als Prostituierte verkauft, um die Familie zu ernähren. Als Flora sich 1825 von ihm zu lösen versucht, verfolgt er sie.

Zu dieser Zeit sind Scheidungen in Frankreich verboten. Die wenigen Rechte, die die Frauen während der Französischen Revolution erkämpft hatten, waren mit dem Code Napoléon von 1804 rückgängig gemacht worden. Flora sollte 1837 eine Petition zur Wiedereinführung der Scheidung an die Pariser Abgeordnetenkammer richten. Wie die Schriftstellerin George Sand fordert sie das Recht auf freie Liebe und erklärt einem Verehrer, sie wolle, dass die Frau "in der Liebe die Initiative ergreift". Die große Liebe hat Flora allerdings wohl nie gefunden. Eine starke Beziehung entwickelte sie zu der Exilpolin Olympe Chodzko, einer Freundin George Sands, an die sie schrieb: "Für mich kann die Liebe - die wirkliche Liebe - nur zwischen zwei Seelen lebendig sein: Zwei Frauen können sich wahrhaftig lieben, zwei Männer ebenso."
Flora wird drei Kinder bekommen, darunter Aline, die Lieblingstochter und spätere Mutter Paul Gauguins. In der schwierigen Zeit des Versuchs der Loslösung von ihrem gewalttätigen Mann müssen sich Flora und ihre Tochter verstecken. Sie fühlt sich aus der Gesellschaft ausgestoßen, "die keinem ihrer Mitglieder verzeiht, das versucht, sich zu befreien". Von 1825 bis 1831 ist Flora unterwegs, zieht mit ihrer Tochter von Stadt zu Stadt. Später wird der Vater Aline entführen und sexuell belästigen. Flora erreicht die richterliche Entscheidung für die Trennung von Tisch und Bett und erhält das Sorgerecht für Aline. Chazal denkt aber nur an Rache und schießt auf offener Straße auf sie. Sie überlebt, "endlich frei, aber krank, traurig und erschüttert".

Vor dem versuchten Attentat war Flora im April 1833 zu einer zehnmonatigen Reise nach Peru aufgebrochen, die für ihr politisches Bewusstsein entscheidend war. Darüber veröffentlicht sie 1835 eine selbstfinanzierte Broschüre: "Von der Notwendigkeit, ausländischen Frauen einen guten Empfang zu bereiten." Sie fordert Erleichterungen für allein reisende Frauen und plädiert für die Gründung einer Gesellschaft für ausländische Frauen - eine Art Verein für gegenseitige Hilfe. Mit dieser Schrift erlebt Tristan ihren Durchbruch als Schriftstellerin.

Zwei Jahre später, 1837, erscheint ihre sozialpolitische Reportage: Fahrten einer Paria, ein Buch, das zu einem Bestseller wird. Tristan berichtet hier von der Frivolität der Frauen der herrschenden Klasse und wie sie auf einer der großen Haziendas Zeugin der grausamen Behandlung von Sklavinnen wurde. Flora klagt die peruanische Gesellschaft an: sie sei egoistisch, korrumpiert und mit einem "ungezügelten Hang zum Luxus". Diese Kritik der Herrschaftsverhältnisse sollte dem Onkel missfallen, er stellt die kleine Rente ein, die er bislang an sie zahlte: "Ich habe dieses kleine Frauenzimmer stets für verstandlos gehalten, jedoch nicht gedacht, ihre Frechheit und Verrücktheit gehe so ins Extrem, dass sie ein Buch drucken lasse voller Lügen und Verleumdungen über die respektable Meinung der führenden Personen Perus." Erst 1946 sollte Flora Tristans Werk in Lima auf dem Markt erscheinen und wurde nun als die "beste Beschreibung Perus jener Zeit" gelobt.


1838 gibt Flora den sozialkritischen populären Sittenroman Méphis heraus, mit autobiografischen Zügen. Es ist eine tragische Liebesgeschichte, zugleich ein Plädoyer für Arbeiterbildung, Freiheit und Unabhängigkeit. Das nächste Buch Spaziergänge durch London (1840) ist eine Sozialreportage über die Lage der Prostituierten, die Gefängnisse und das soziale Elend. Flora Tristan schafft es, in Männerkleidung ins Unterhaus einzudringen, das Frauen nicht einmal als Zuschauerinnen betreten durften. Sie schreibt: "Die ehrenwerten Abgeordneten liegen auf den Bänken herum, müde und gelangweilte Herren." Abends wird Flora dieselben Volksvertreter bei Wein, Weib und Gesang in einem Londoner Nachtlokal beobachten.
Tristan wird beeinflusst von den großen sozialen Bewegungen ihrer Zeit. Sie hat Kontakt zu den Frühsozialisten aufgenommen, darunter auch zu dem Sozialreformer Charles Fourier, der den Begriff "Feminismus" 1837 und den Spruch prägte: "Der Grad der weiblichen Emanzipation ist das natürliche Maß der allgemeinen Emanzipation." Flora Tristan sollte diesen Satz, der später ebenfalls von Marx aufgegriffen wird, fast wörtlich übernehmen. In dieser Zeit unterhält sie einen Salon in der Pariser Rue du Bac und entwickelt sich von einer Paria zu einer politischen Propagandistin und leidenschaftlichen Rednerin.

In ihrer 1843 erschienenen Schrift Arbeiterunion tritt sie für eine Arbeiterinternationale ein. Fünf Jahre vor dem Kommunistischen Manifest von Marx und Engels erklärt Flora Tristan, dass sich die Arbeiter nur selbst befreien können. Ihr Ziel ist nicht die Revolution, sondern Reform. In der Organisation will sie eine Frauenquote einführen, bis Frauen den gleichen Bildungsstand erreicht haben. Die Frühsozialistin begründet zudem die Vereinigung von Feminismus und revolutionärem Sozialismus. Grundlage für die Emanzipation der Arbeiter sei die Gleichheit.

Da kein Verleger ihre Schrift drucken will, startet Tristan eine Spenden- und Subskriptionskampagne. Die erste Auflage erscheint 1843 mit 4000, die zweite ein Jahr später mit 20 000 Exemplaren. Unter den ersten Unterstützern der Kampagne: die eigene Tochter Aline Chazal und die Schriftstellerinnen George Sand, Pauline Roland und Louise Colet.

Das Programm einer Arbeiterunion stößt zunächst auf Ablehnung: "Alle sind gegen mich, die Männer, weil ich die Emanzipation der Frauen fordere, die Eigentümer, weil ich die Emanzipation der Lohnabhängigen fordere!" Die Arbeiterunion hat aber bald Erfolg. Und Tristan empfängt Arbeiter zu Gesprächen in ihrem Salon, so 1843 eine Delegation deutscher Sozialisten. Der Korrespondent der Kölnische Zeitung, Moses Heß, berichtet von der "bekannten Flora Tristan", die eine "Akademie zur Bildung sozialistischer Professoren unter den Arbeitern und Arbeiterinnen eingerichtet" hat.

Arnold Ruge, der gemeinsam mit Marx Artikel für Deutsch-Französische Jahrbücher schrieb, ist beeindruckt von der Frau, die in die Werkstätten und Wirtshäuser der Arbeiter geht und der es gelingt, "sich das Zutrauen dieser ungeleckten Bären zu erwecken". Über seinen Besuch bei Flora Tristan 1844 berichtet er: "Wir fanden eine große, schwarz gekleidete und schwarz aussehende Dame, die mit Leichtigkeit die Unterhaltung dirigierte und über Politik und die Fragen der Gesellschaft (das heißt hier die Reform der niederen Klassen) mit bewunderungswürdigem Verstande sprach."
Um ihre Ideen zu propagieren macht Flora sich auf eine monatelange Vortragsreise durch Südfrankreich - eine Tour de France zu und in den Arbeiterzentren. Im Frühjahr 1844 spricht sie jeden Abend in gut besuchten Versammlungen... und wird von der Polizei als soziale Agitatorin, Feministin und Kommunistin verfolgt. Außerdem hat sie mit den Vorurteilen der Arbeiter gegenüber Frauen zu tun. Sie hofft jedoch, dass ihre Ideen irgendwann verstanden werden: "Was die Leute gestern noch von sich stießen und heute noch nicht verstehen, das werden sie vielleicht morgen aufnehmen und als einfache Sache verwirklichen, die man jahrhundertelang als Utopie verlachte."
Doch die vielen Strapazen und Entbehrungen zehren an ihr - sie leidet an Tuberkulose und stirbt in Bordeaux, gerade 41 Jahre alt. In ihrem Tagebuch hatte sie geschrieben: "Zu viel Leben tötet das Leben!" Ihre letzten Worte: "Ich glaube an den ständigen und ewigen Fortschritt, der die Welt regiert." Vier Jahre nach ihrem Tod, im Herbst 1848, sind es rund 8000 Menschen, die in Bordeaux ein Denkmal für "Madame Flore Tristan, Autor der Arbeiterunion" einweihen. In den Sockel gemeißelt sind die Worte: "Die dankbaren Werktätigen - Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit."
Und in Deutschland? Clara Zetkin hob in ihrer Geschichte der proletarischen Frauenbewegung Deutschlands hervor, dass bereits zu Beginn der vierziger Jahre in Frankreich der Versuch unternommen wurde, die Losung der Emanzipation des Arbeiters und der Frau unter das Volk zu tragen. "Neben den Plänen und Losungen, die die Französin aufstellte", erschienen ihr Louise Otto-Peters "Rechtsforderungen für das weibliche Geschlecht... blaß, verschwommen und schwächlich."
Doch heute ist Flora Tristan hier zu Lande eher ein Geheimtipp. In Frankreich wird sie noch gelesen und geehrt. Frauengruppen- und Häuser wurden nach ihr benannt. Und in diesem Jahr wird sie anlässlich ihres 200. Jahrestags national gefeiert, unter anderem mit der Ausstellung "Auf den Spuren von Flora Tristan und Paul Gauguin" im Pariser Rathaus des 16. Arrondissements (Ende Mai) und mit einem internationalen Kolloquium "Von Flora Tristan bis Mario Vargas Llosa: zwei Jahrhunderte literarischer Beziehungen zwischen Europa und Lateinamerika" (Mitte Juni).

In Peru gibt es seit 1979 das Zentrum Flora Tristan für Frauenrechte. Und der Schriftsteller Mario Vargas Llosa widmet seinen gerade erschienenen Roman (El paraíso en la otra esquina, Madrid 2003) der "Rebellin" und Vorkämpferin des modernen Feminismus. Wie sagte der surrealistische Dichter André Breton: "Vielleicht hat kein Frauenschicksal am geistigen Firmament eine so lange und leuchtende Spur hinterlassen wie Flora Tristan."
 

Dokument erstellt am 04.04.2003 um 17:36:03 Uhr
Erscheinungsdatum 05.04.2003

 

LINKS:

Flora Tristan – Centro de la mujer peruana

Le Maitron

James Chastain - Ohio University 

Éditions Grasset

Bio

Institut for Research on Women - Bio and Texts

Bibliothèque Nationale Française - texts

Sunshine for Women

Mount Holyoke College - Union Ouvrière in english

The Cooper Union  - London Journal

Ministère de la Culture et de la Communication - Célébrations du Centennaire

Wanadoo

 

Biography:

A WOMAN IN REVOLT: A BIOGRAPHY OF FLORA TRISTAN.

Dominique Desanti. A WOMAN IN REVOLT: A BIOGRAPHY OF FLORA TRISTAN. Crown: 1976, 281 pages. 1st American edition. Hardbound.

 

Flora Tristan, l'insoumise

LE MONDE DES LIVRES | 30.04.03 | 16h59

Confrontée dès son plus jeune âge aux entraves de la vie, la jeune femme, née en 1803, témoigna pour les opprimés avec une démesure salutaire.

En ce temps anniversaire du bicentenaire de sa naissance (7 avril 1803), on cherche en vain les œuvres de Flora Tristan dans les librairies. Aurait-on peur de l'insoumise qu'on veuille l'oublier ? Sa parole, au cours de son Tour de France en 1844, mettait en émoi police et procureurs, alarmés par l'espoir qu'elle faisait naître. Son pouvoir d'entraînement demeure entier : il n'est pas de fatalité du malheur, affirme-t-elle ; la vie peut renaître, dès lors que la solidarité mobilise l'intelligence et la volonté. La conviction (de poète et de femme d'action) jaillit des entraves que la jeune femme n'a cessé de rencontrer sur son chemin.

Car Flora Tristan, la sans-naissance, part de rien. Bâtarde d'un noble péruvien et d'une Parisienne émigrée en Espagne au temps de la Révolution, elle n'a pas grand-chose à attendre de sa mère. Petite bourgeoise, Anne-Pierre Laisnay, n'est guère de nature à faire face aux épreuves.

Le foyer avait connu ses heures de gloire lorsque Mariano de Tristán, diplomate au service de l'Espagne, avait reçu le jeune Bolivar dans sa luxueuse maison de Vaugirard. Mais le diplomate meurt lorsque sa fille a à peine 4 ans. Anne-Pierre ne pouvant faire valoir aucun droit sur les biens de son mari, épousé à la diable à Bilbao, se trouve réduite à une condition plus que modeste. Résultat : à 18 ans, Flora, n'a reçu aucune éducation ; elle demeure quasi-illettrée.

Sa mère pousse la jeune fille dans les bras de l'artisan graveur chez qui elle l'a placée comme apprentie. Anne-Pierre croit assurer par là l'avenir de l'orpheline. Aveuglement de mère ! Quatre ans après leur mariage, Chazal, criblé de dettes, jette sa femme, enceinte de leur troisième enfant, sur le pavé de Paris. Il la traque ensuite pour lui arracher ses enfants. La loi de l'époque, taillée sur les intérêts masculins, ignore le divorce et fait de la femme la chose de son mari.

La jeune femme pourtant ne plie pas. La fierté de son caractère la sauve. Elle laisse dire les bien-pensants qui prêchent la résignation, préfère l'errance à l'humiliation. Au jour de ses 30 ans, en avril 1833, elle s'embarque pour le Pérou, après avoir confié sa fille Aline à une maîtresse de pension. Son espoir : se faire reconnaître de sa famille péruvienne, retrouver une dignité que la France lui refuse. Le rêve est vite déjoué.

La grand-mère paternelle, sur l'affection de laquelle elle compte, meurt le jour du débarquement de notre Parisienne sur la côte Pacifique. Elle a affaire à son oncle Pío, juriste au cœur sec. Et la sentence tombe, ferme : sa nièce peut compter sur son affection, mais sa part d'héritage, aux termes de la loi péruvienne démarquée du Code de la très catholique Espagne, sera celle des enfants adultérins, le cinquième des biens laissés par son père. Flora avait quitté le Vieux Monde pour échapper à la condition de paria à laquelle la condamnait son statut de femme mariée. Le Nouveau Monde l'y confirme par un autre tour.

Notre voyageuse puise alors en elle-même un sursaut d'énergie. Sa vocation est trouvée : elle témoignera pour les opprimés. Le Pérou se change en terrain d'enquête. Dégagée de toute dépendance morale ou idéologique envers sa puissante famille, la jeune femme est une observatrice hors pair : elle décrit de l'intérieur les rivalités intestines qui déchirent la jeune république, la chape d'oppression que fait peser le catholicisme, et, chose inouïe en son temps, la condition des esclaves noirs dans les plantations sucrières.

Le récit trahit encore la passion politique d'une narratrice étrangère aux options conservatrices du clan familial : les Tristán Moscoso ont longtemps régné sur Arequipa la blanche ; ils y conservent une forte position. Florita, comme elle aime à se nommer dans ce pays qu'elle fait sien, choisit quant à elle un autre camp. Républicaine, au sens intransigeant de 1792, rebelle, elle sympathise avec tout mouvement de liberté. Elle n'en cède pas moins, à son tour, à la fascination du pouvoir. Elle succombe à l'autorité qu'exerce la señora Gamarra, épouse d'un président de la République fantoche.

L'expérience péruvienne forme le penseur, l'écrivain. Elle est le porche indispensable aux enquêtes orientées vers la description de la civilisation industrielle et du monde ouvrier, Promenades dans Londres (1840) et le Tour de France, journal de l'équipée qui la lance sur les routes pour diffuser auprès des prolétaires qui ne savent pas lire le manifeste qui leur est destiné, l'Union ouvrière(1843). L'opuscule, tiré au format de poche pour être fourré dans les casquettes des travailleurs, vise un but simple : organiser les salariés face aux patrons, les constituer en force de pression pour qu'ils arrachent les droits élémentaires qui leur ont été jusqu'à présent refusés. Audacieux renversement que seule pouvait planifier une femme qui connaît le système de l'intérieur et le conteste radicalement.

La singularité de Flora Tristan ne cesse d'embarrasser ses divers partenaires, alliés ou adversaires. Elle brouille les lignes de partage. Elle s'en prend aux fouriéristes, bourgeois douillettement enfermés dans l'utopie, qu'elle accuse d'être des socialistes de salon. Elle tance les ouvriers pour leurs divisions et leur résignation. Sa foi en un Dieu libérateur dès cette terre jette le trouble parmi les croyants. "Madame est juive peut-être", s'inquiète une paroissienne à l'église Saint-Pierre d'Avignon. Les divers partis favorables à la réforme sociale - socialistes de toutes obédiences, républicains, etc. - éprouvent la même peine à se faire aux méthodes de l'intrépide.

L'organisatrice révèle les illusions dont se soutient l'action, dévoile la comédie du monde à laquelle, dans sa révolte, elle n'échappe pas tout à fait. Car la personnalité de Flora Tristan se laisse difficilement contenir. Elle explose de façon intempestive. Tyrannique, elle ne supporte pas la contradiction et fait la leçon à contretemps. Elle raille George Sand, sermonne les grands publicistes, lors même qu'ils paient en prison le prix de leurs convictions. L'observatrice, à travers les yeux de laquelle nous traversons climats, tempêtes et révolutions, et découvrons la réalité de l'exploitation, est susceptible de rêveries égarées : elle se voit à la tête d'une Europe sociale, s'imagine messie.

Autodidacte, elle sème dans ses textes maladresses et incorrections, et se rebiffe contre les conseillers littéraires que la librairie lui suggère. Elle est pourtant sans égale dans l'efficacité fruste de l'enquête, de la correspondance et du journal. Le trait fait mouche. Nul détour, les faits sont bruts, le scandale crie au ciel : scandale des fontaines de Londres qui délivrent une eau souillée et du lavoir de Nîmes, où les laveuses travaillent immergées jusqu'à la taille dans les miasmes de la teinture, scandale du profit toujours, qui fait du patron une "araignée" au milieu de sa toile. Notre insoumise sait voir et sa vision nous hante. S'étonnera-t-on qu'elle vive aujourd'hui dans l'imagination flamboyante des plus grands ?

En période de consensus ou de délitement des convictions, Flora, l'excessive, introduit une démesure salutaire.

Stéphane Michaud

Stéphane Michaud, professeur de littérature comparée à Paris-III, spécialiste notamment de Flora Tristan, vient de publier une très intéressante correspondance de flora tristan, avec un excellent appareil critique, des annexes, un index et une préface de Mario Vargas Llosa : Flora Tristan. La Paria et son rêve, éd. Presses Sorbonne nouvelle, 342 p., 20 €.

ARTICLE PARU DANS L'EDITION DU 02.05.03

  

Les mystères de la création

LE MONDE DES LIVRES | 30.04.03 | 17h16

Repenser le monde, créer une réalité nouvelle  : telle était l'ambition commune de Flora Tristan et de Paul Gauguin, héros et personnages malheureux du dernier ouvrage, magistralement construit, de Mario Vargas Llosa.

LE PARADIS - UN PEU PLUS LOIN (El Paraiso en la otra esquina), de Mario Vargas Llosa. Traduit de l'espagnol (Pérou) par Albert Bensoussan, Gallimard, "Du monde entier", 534 p., 25 €.

Se glisser à pas de loup dans la biographie des autres. Fureter dans leur vie, dans leurs écrits, dans les traces que l'Histoire a gardées de leur passage. S'emparer de tous les détails, éclairer toutes les dates, visiter tous les lieux - connaître à la fois la route, ses ornières, les fossés qui la longent. Et pour finir, tout réinventer.

Beaucoup plus qu'une entreprise historique, la manière choisie par l'écrivain péruvien Mario Vargas Llosa s'impose comme une véritable démarche romanesque, qu'il avait déjà fait sienne dans son précédent livre, La Fête au bouc (Gallimard, 2002). En choisissant, cette fois, Flora Tristan et Paul Gauguin comme sujets de son récit, Vargas Llosa ne trahit sûrement pas ce couple étrange, dont les existences tiennent presque entièrement dans les limites du XIXe siècle (sans qu'ils se soient jamais croisés, pourtant, puisque Flora mourut en 1844, quatre ans avant la naissance de Paul). Mais au lieu de s'intéresser à leurs personnes, comme le ferait un biographe, le romancier transforme ces deux-là en personnages. Autrement dit, il les pense pour extraire de leurs vies la part d'universel qui fait d'un roman autre chose qu'une banale historiette. Beaucoup plus qu'à leur lien familial (l'une était la grand-mère de l'autre), il s'intéresse à la parenté spirituelle qui faisait d'eux des exilés volontaires, en quête d'un monde meilleur.

Dans La Fête au bouc, Vargas Llosa s'était attaqué au tyran dominicain Trujillo, pour illustrer les mécanismes intimes d'une dictature. Avec ce Paradis, l'ambition ne semble plus d'éclairer "l'histoire privée des nations", pour reprendre l'expression de Balzac - ou alors d'une tout autre manière : en montrant comment certains êtres peuvent souhaiter sortir à tout prix du cadre de l'Histoire et, par là même, faire sortir l'Histoire de son cadre, la propulser vers un ailleurs obéissant à des règles entièrement différentes.

Curieusement, c'est par le biais de ces individualités uniques, extraordinaires au propre comme au figuré, que Mario Vargas Llosa parvient à saisir des aspects de l'humain qui concernent l'espèce entière. Plus que le génie de la peinture, celui de Paul Gauguin, plus que le talent d'observateur social et la force de dénonciation de Flora Tristan, ce roman met en évidence une incroyable volonté de ne pas se contenter de l'existant.

Créer "une réalité nouvelle", écrit l'auteur au sujet de Gauguin, parti chercher à Tahiti des sources d'inspiration plus proches de l'univers primitif qu'il avait déjà tenté de trouver à Pont-Aven, dans une Bretagne originelle. Le peintre raconté par Vargas Llosa ne se contente pas de briser les chaînes qui le lient à son éducation, à ses inhibitions culturelles (en particulier sexuelles) et à ses habitudes d'ancien courtier en Bourse parisien. Il ambitionne de créer autour de lui le monde rêvé par Van Gogh, son ami, une communauté débarrassée de tous les obstacles au plaisir et à la création.

Flora Tristan, de son côté, veut faire advenir un monde où la femme serait l'égale de l'homme et les ouvriers des travailleurs délivrés de l'esclavage imposé par les patrons. Des êtres rendus à leur dignité d'êtres humains, réunis dans les merveilleux "Palais ouvriers" que Flora Tristan décrivait lors des réunions publiques auxquelles elle s'astreignait lors de son Tour de France de 1844, l'année même de sa mort. L'obstination de cette femme malade, bravant la moquerie des ouvriers, l'agressivité des forces de l'ordre, la vindicte des patrons, dans les estaminets où elle allait à la rencontre de ses auditeurs, provoque la stupéfaction.

Dignes des meilleurs auteurs naturalistes, les descriptions de la condition ouvrière en France et en Angleterre, dans le milieu du XIXe siècle, ont de quoi faire tressaillir. Et ouvrir de grands yeux, l'évocation de la Polynésie coloniale de la fin du même siècle. Où l'on côtoie, en Europe, les ouvriers des filatures, travaillant vingt heures par jour pour un salaire de misère et, dans l'intérieur des îles Marquises, l'administration fiscale, occupée à lever des "impôts vicinaux" sans construire la moindre route. Mais là ne réside pas l'intérêt principal de ces itinéraires croisés, qui se firent au détriment de tous les liens familiaux, amoureux et, dans certains cas, amicaux. Car le mystère de la création, celui qui pousse à bâtir, à repenser le monde (et qui est aussi celui du romancier), constitue le véritable centre du livre de Mario Vargas Llosa.

Cette énigme, l'écrivain l'approche sans la résoudre tout à fait, bien sûr. Et sans cacher, parfois, l'embarras que suscitent ses héros, leurs contradictions. Car voilà, les personnes sont souvent moins cohérentes que les personnages, et même largement imprévisibles, pour tout dire. Aussi la collaboration forcenée de Gauguin au journal ultraraciste Les Guêpes, que patronnaient des planteurs français de Tahiti, provoque une certaine gêne. "Avais-tu parfois des remords d'être devenu un mercenaire au service de gens qui, naguère, te méprisaient et que tu tenais pour méprisables ?", demande l'auteur (lequel interpelle sans arrêt ses personnages à la deuxième personne du singulier, d'une manière assez irritante par son paternalisme : lui connaît la fin de l'histoire, contrairement à eux).

Sa réponse est "non", mais il est clair que le sujet reste flottant. Au moins autant que l'attitude de Flora Tristan décrivant les Noirs du Cap-Vert en des termes très éloignés de l'esprit de justice et d'égalité dont elle devait faire preuve quelques années après.

Tout à sa confrontation avec Paul et Flora, Mario Vargas Llosa n'évite pas leurs opacités. Les ambiguïtés de leurs caractères nourrissent même en partie son livre, parce qu'elles créent des anfractuosités où peut se développer la fiction. Si bien qu'inévitablement le doute s'installe : que sait l'auteur ? Qu'invente-t-il ? La question démange parfois le lecteur, tenaillé par l'irrésistible envie de démêler le vrai du faux. Mais, en ce domaine, il faut se contenter de "l'esprit du vrai", si l'on peut dire. Ecouter la passion de Flora, voir s'élaborer les tableaux de Paul à travers les belles descriptions qu'en donne Vargas Llosa. Et savoir qu'il importe peut-être moins de savoir si Gauguin eut ou non des relations homosexuelles, si Flora Tristan fut ou non séduite par tel bourgeois du midi de la France, que de se laisser emporter par un roman passionnant, magistralement construit, dont les personnages vécurent l'enfer pour avoir désespérément voulu bâtir le paradis.

Raphaëlle Rérolle

A signaler, la réédition des Racontars de rapin, de Paul Gauguin, présentés par Bertrand Leclair (Mercure de France, 88 p., 12 €).

ARTICLE PARU DANS L'EDITION DU 02.05.03

 

La rencontre de Mario Vargas Llosa et de son héroïne

LE MONDE DES LIVRES | 30.04.03 | 16h59

Un numéro du "Cahier de l'Herne" proposant plusieurs inédits et un livre d'entretien.

LA PARIA DANS LA CRÉATION DE VARGAS LLOSA Rencontre avec les démons du romancier "Cahier de l'Herne" no 79, sous la direction d'Albert Bensoussan. 386 p., 49 €.
ENTRETIEN AVEC MARIO VARGAS LLOSA, suivi de "Ma parente d'Arequipa", nouvelle inédite. Volume coordonné par Albert Bensoussan, Claude Couffon et Dodik Jégou. Terre de brume (74 F, rue de Paris, 35000 Rennes), 78 p., 11 €.

Est-ce la sympathie seule qui a porté le romancier vers la figure de Flora Tristan ? Le livre n'est-il pas aussi un aveu, une libération des démons intimes que la femme romantique cristallise ? Vargas Llosa découvre sa compatriote dès ses années étudiantes. Arequipa, où il est né, la blanche cité d'altitude au pied des volcans andins, est en effet le berceau de la famille Tristán. Il s'attache aux Pérégrinations d'une paria, qui viennent d'être traduites à Lima. L'observatrice, vive, curieuse, sans prévention, pourfend des conformismes dont il a encore à souffrir. Elle touche juste. Le jeune intellectuel engagé, qui milite dans les cercles marxistes, avant que son rapport au Pérou n'évolue vers un mélange de passion, de défiance et de colère, s'éprouve du même bois.

On s'étonnerait presque que le projet de consacrer un livre à "la révolutionnaire, à l'idéologue et féministe franco-péruvienne" attende le cinquantième anniversaire de Vargas Llosa pour figurer dans son plan de travail. Comme toutes les œuvres majeures de l'écrivain, celle-ci sera encore longtemps portée. Dans la galerie des héroïnes de l'auteur, Flora Tristan s'humanise au contact de ses sœurs imaginaires. La réflexion sur l'utopie et ses déviations, inspirée aussi bien de la littérature que de l'évolution du monde, contribue à son mûrissement. Le moule définitif est acquis du jour où la figure de Gauguin vient en quelque sorte répondre à celle de Flora Tristan.

Charnelle, concrète, la femme éprise de justice sociale ne se distingue pas tout à fait de l'aventurière qu'il lui a fallu être pour sortir de la médiocrité. Elle ne sera jamais véritablement truculente. Mais un heureux infléchissement aide à son adoption : Vargas Llosa crédite le personnage d'une salubre distance par rapport à soi-même et à la comédie du monde. Le rire emporte ses raideurs.

INSTRUMENTS DE DÉCOUVERTE

Le tout récent Cahier de l'Herne, magnifiquement dirigé par Albert Bensoussan, ami et traducteur de Vargas Llosa, aide à mesurer l'ampleur de l'œuvre dans laquelle Flora Tristan est désormais accueillie.

L'importante livraison, attentive aux échanges avec les maîtres modernes ou contemporains (Julio Cortázar, Octavio Paz, Jorge Semprun ou Kenzaburo Oé), parmi lesquels on n'oubliera pas les peintres (un Fernando Szyszlo, par exemple), inscrit l'auteur dans la communauté des écrivains dans laquelle il se reconnaît. Impossible de rendre compte de la polyphonie d'un Cahier qui fait entendre des voix issues certes du monde ibérique et hispano-américain (Alfredo Brice Echenique et Zoé Valdès), mais aussi d'Italie (avec Antonio Tabucchi) et d'Israël (avec Shimon Pérès). On relèvera au moins la superbe moisson d'inédits que nous offre l'auteur, la richesse de la chronologie et de la bibliographie.

Vargas Llosa jouit en France d'un public fidèle et d'une critique qui l'accompagne avec finesse. Parmi tous les essais interprétatifs, on mentionnera à titre de programme symbolique (bien dans l'esprit de Montaigne, qui appelait jadis de ses vœux le topographe qui dresserait la carte du Nouveau Continent et jetterait par là les bases de son étude), le relevé des terres vargasllosiennes auquel procède Daniel Lefort.

Ce bel ensemble, auquel il convient d'ajouter le fascicule des éditions Terre de Brume qui s'enrichit d'un inédit inspiré par les couvents d'Arequipa (nouvel hommage à l'auteur des Pérégrinations d'une paria), est un instrument de découverte.

Stéphane Michaud

ARTICLE PARU DANS L'EDITION DU 02.05.03

 

 

LIBERATION

 

 

 

La faucille et le pinceau
En chapitres alternés, Vargas Llosa met en écho les vies de Flora Tristan et de Paul Gauguin. A chacun son paradis.

Par Philippe LANÇON
jeudi 15 mai 2003

D'un côté, la grand-mère : la femme de combat et de lettres Flora Tristan (1803-1844), féministe, voyageuse, pionnière des luttes sociales, l'une des premières à lier la condition de la femme à celle des ouvriers, morte à Bordeaux après une épuisante tournée militante au coeur de la misère sociale française. De l'autre, le petit-fils : le peintre de sensualité et de combat Paul Gauguin (1848-1903), ex-marin, ex-agent de change, ex-mari bourgeois, qui décide à 35 ans de devenir un artiste, «un sauvage», et finit sa vie aux îles Marquises, dans une case baptisée «La maison du jouir», presque aveugle, haï par les autorités locales, entre Maoris, pasteur et syphilis.

Entre les deux, Mario Vargas Llosa. Son roman a été lancé comme un best-seller : au moment du centenaire de la mort de Gauguin, dans plusieurs pays simultanément. Il s'agit bien d'un best-seller : mais d'une grande qualité. Il déroule avec un immense savoir-faire les vies de l'un et l'autre en chapitres alternés ; elles s'éclairent mutuellement, se font écho. Vargas Llosa semble établir entre ses deux héros le contact qui n'eut jamais lieu : Flora était morte depuis quatre ans quand Paul est né. Ce qui unit ces caractères intransigeants est annoncé par le titre, tiré d'une comptine chantée par les enfants qui jouent à la marelle : la recherche du paradis, qui se trouve toujours une case plus loin ­ à moins que ce soit l'éloignement de l'enfer. L'enfer, c'est ce qui est ; le paradis, ce qu'on cherche à obtenir. Paradis social pour elle, paradis mental et corporel pour lui. Paradis, et surtout, dans les deux cas, liberté.

Le Péruvien s'intéressait, semble-t-il, depuis longtemps à ses personnages. Il y a d'abord des affinités de destin. Flora Tristan est la fille d'un riche Péruvien d'Arequipa, ville dont le romancier est originaire. Pour échapper à son mari français, un ivrogne qui finit par violer leur fille, Flora fuit au Pérou dans sa jeunesse. Elle y est reçue par son oncle, Pio Tristan, l'un des caciques de la région. Il veut bien l'entretenir, lui offrir la plus belle vie possible, mais certainement pas en faire une héritière. Vargas Llosa raconte très bien ses années péruviennes : toute cette opérette sud-américaine galonnée, sinistre et cependant pleine d'une folle fantaisie. Paul Gauguin a lui aussi vécu au Pérou, dans son enfance.

Il y a ensuite ce vieux hochet de l'âme avec lequel Vargas Llosa entretient, depuis la fin des illusions cubaines en 1968, des rapports de fascination-répulsion : l'utopie. Ecrire un roman, c'est faire acte d'utopie et transgresser le principe de réalité : c'est aimer ceux que l'on crée, aussi terribles soient-ils, et le romancier l'a rarement oublié. Se vouloir un grand intellectuel libéral, c'est dénoncer les désastres de l'utopie politique, surtout en Amérique latine, au risque de sombrer dans une affligeante banalité de pensée et une soumission pompeuse à la loi du plus fort. Si Vargas Llosa est séduisant, c'est parce qu'il fait l'un et l'autre avec une fougue égale. Les Cahiers de L'Herne qui lui sont consacrés permettent de mieux saisir cet itinéraire de «barbare chez les civilisés», comme il s'est un jour baptisé, mais aussi, pourrait-on ajouter, de civilisé chez les barbares. Vargas Llosa prend d'ailleurs ses personnages au moment où ils sont, en quelque sorte, à la croisée des utopies : elle, dans son ultime voyage ; lui, dans son apothéose d'exilé volontaire et de grand artiste, ses dix dernières années à Tahiti puis aux Marquises. Chapitre après chapitre, il mêle leur dernier combat et leurs vies passées. Pour se les approprier, tantôt il les tutoie, tantôt il les conte à la troisième personne, comme une sorte de dieu confident et intime. Et ça marche. Vargas Llosa n'est pas un styliste : prise une à une, ses phrases sont banales. Elles n'ont ni la profondeur méandreuse d'un Conrad, ni la vivacité angoissante et enchantée de Stevenson. Mais, montées ensemble, elles dégagent leur puissance et emportent le lecteur.

L'imagination du romancier ne cesse de pervertir les faits pour entrer dans la vérité des êtres. Gauguin raconte, par exemple, dans ses écrits en partie rassemblés dans Oviri, écrits d'un sauvage (Folio) comment il suit un jeune Maori dans la montagne et soudain le désire ; mais, ajoute-t-il, il ne se passa rien. Vargas Llosa, lui, reprend la scène et imagine qu'il se passe quelque chose : il écrit un fantasme que Gauguin aurait pu peindre. Et cela nous fait comprendre l'artiste. Autre exemple : quand Victor Segalen arrive aux Marquises, peu de temps après la mort du peintre, il interroge ses derniers amis. Le pasteur Vernier lui apprend que le jour de sa mort, Gauguin lui a parlé de Salammbô ­ sans plus. Vargas Llosa, lui, invente le dialogue, qui lie le roman de Flaubert aux tableaux du «sauvage». On peut lire cela comme une vulgarisation cinématographique, débouchant sur l'une de ces vies romancées comme il en existait tant naguère. Vargas Llosa entre, en effet, au XXIe siècle avec la manière et les vertus d'un romancier à l'ancienne ; mais l'un des meilleurs.

 

South Sea trouble

Gauguin was a pioneer, but he wasn't the first radical in his family. Mario Vargas Llosa combines the story of the painter with that of a feminist revolutionary in The Way to Paradise

Amanda Hopkinson
Sunday November 2, 2003
The Observer

The Way to Paradise
by Mario Vargas Llosa
Faber £16.99, pp320

Mario Vargas Llosa has a split literary reputation. On the one hand, he is the author of such Latin American, supposedly 'magical realist' epics as The Time of the Hero, The Green House, Conversation in the Cathedral and the panoramic The War of the End of the World. On the other, he has recorded his political campaign for the 1990 Peruvian presidency in A Fish in the Water, and drawn heavily and explicitly on his own amorous adventures - lamentably for In Praise of the Stepmother and The Notebooks of Don Rigoberto; legendarily for Aunt Julia and the Scriptwriter, one of his earliest and most accomplished achievements.

Vargas Llosa is also, of course, a highly sought-after journalist, who contributes a weekly column to the Spanish newspaper El Pais, writing widely on both political and cultural themes. His journalism, as in the case of Mark Twain, stands him in good stead as an historian. The Way to Paradise follows the technique honed in his previous novel The Feast of the Goat (about Rafael Trujillo, Santo Domingo's 'evil dictator') and applies it to a very different subject. The life of the French painter Paul Gauguin is alternated with that of his Peruvian grandmother, the feminist revolutionary Flora Tristan, excavated with an historian's respect for sources and a journalist's eye to a rattling good yarn.

That much said, his two characters emerge as having led almost utterly miserable and misunderstood lives. Flora Tristan, who lost her father aged four; and then, at 17, was married off to an incestuous alcoholic (Chazal) by her impoverished mother; then further, spent much of her twenties and thirties shuttling between France and Peru, attempting both to escape the persistent Chazal (who repeatedly robbed her of her children, whom he abused), and to pursue her claim to an inheritance (which, being technically illegitimate, she never obtained); before dying of typhoid in Bordeaux: worn out, prematurely aged, penniless, near-friendless (not even her surviving daughter attended). Yet she is to France what Mary Wollstonecraft is to England, a famous militant feminist and writer and, in addition, a pre-Marxist socialist and trade unionist.

Tristan lives on as far as she does through a half-dozen of her own books, with such titles as Union Ouvriere, Contenant un Chant, la Marseillaise de l'Atelier (1844) - and yes, she really did hold a contest for the composition of a new anti-bourgeois national anthem. Like so many of her schemes, it ended in farce, the medal struck for the occasion being stolen by another contestant and the winner ultimately losing out to oblivion.

Vargas Llosa relies heavily on L'Emancipation de la Femme ou le Testament de la Paria (1846), accentuating both Tristan's personal investment in changing women's estate, particularly with regard to laws of inheritance and divorce, the liberation from violent and vicious husbands and maternal rights to access. Oddly, even when granted custody, Tristan handed her daughter over to a peasant woman to raise. But what emerges, particularly from Vargas Llosa's retelling of Flora Tristan's experiences of such wildly different societies as colonial Peru and civic France, is the sheer ardour, ambition and arduousness of her political attempt to reconcile both in a single world view.

Gauguin, of course, we can know not only through world-famous paintings, but through the hundreds of books that have created an industry from his work. Like his grandmother, he was reviled in his time; again, like her, this applied not only to his native France, but equally to when he took himself across the seas to become, as he said, a 'true primitive, a true savage', in the South Sea islands. Again like her, he suffered from near-continuous ill health, arguably self-induced through a perverse carelessness in sexual indulgence, while Tristan's ailments were the near-inevitable consequence of the punishing schedule she set herself as a travelling political organiser.

Vargas Llosa has an exceptional knack for getting inside the mind of the artist, even more than that of the writer. We not only understand but believe in what Gauguin was so ambitiously attempting to relay by showing us precisely what he saw (yellow androgynes, pink horses and all), creating a new world in the New World through the exoticism of his paintings. 'Exoticism is life, isn't it, Pastor?' as Gauguin asked his Protestant mentor and protector, one of his remarkably few friends.

Tristan, naively it would now appear, was a great believer in the New World. America, which of course includes all the Americas, was (she believed) the 'home of the future; prejudice will never hold the same sway there as in our old Europe', adding: 'Peru, of all America, is the country most advanced in civilisation, ever since its discovery by the Spaniards.' Gauguin, of course, squabbled and wrangled interminably with the old colonial administration which afforded him an intermittent livelihood and medical attention as well as considerable (if heavily provoked) legal and religious persecution. His new world was of the imagination, a new way of seeing, but it also relied heavily on any number of assumptions about a permissive (or 'promiscuous') Maori way of life he largely understood as little as he was understood.

Grandmother and grandson, who no more coincide in the book than they did in real life, afford Vargas Llosa the chance to do what he does best. To ruminate repeatedly on the fraught but frequently passionate relationship between different worlds, including the afterlife (though, curiously, he does not mention Tristan's devotion to the theme); between artist and citizen; obsession and vocation; and on the nature of love, life and, most fascinatingly, disease and death. Vargas Llosa's imaginative meditation on Gauguin's dying has to be one of the most consummately composed pieces of literature ever written on the subject.

Tristan who, very differently from the portrait painted here, quoted copiously (and approvingly) from the New Testament and was published by a religious press, assumes the last word on the first topic. 'Love and do as you will,' says a church father. 'Everything the holy scriptures have to say on the subject is summarised in these words.' They could as well have been spoken two generations on by her grandson, perhaps the earliest advocate of free love as the passport to true liberation. Thus do the two members of one family who never met, in Vargas Llosa's account, resume the dedication to both art and politics that were to characterise the most radical and formative movements for the following century.

 

 

No grandson of mine
(Filed: 04/11/2003)

David Robson reviews The Way to Paradise by Mario Vargas Llosa

In Latin, the title of Mario Vargas Llosa's new novel might translate as Sic Itur Ad Astra. But it is another Latin tag which the book suggested in this reader: Ars longa, vita brevis.

It is the story of two real-life figures from the 19th century: one an artist, Paul Gauguin, whose immortality is secure; the other a female suffragist and pamphleteer, Flora Tristan, whose legacy has been largely forgotten. Everyone knows those incomparable Tahitian nudes. But who now reads Peregrinations of a Pariah or On the Need to Give a Warm Welcome to Foreign Women?

Llosa has combined the two life stories in one novel, alternating between the two with fugal delicacy, for the excellent reason that Flora Tristan was the grandmother of the painter. She died before Gauguin was born and went down in family folklore as "that meddlesome madwoman".

It sounds as if her daughter, Aline Gauguin, nursed a grudge that she had been neglected by a mother more interested in starting a revolution than in parenting. But if the two principals never meet, their parallel lives form such a compelling composition that the novel achieves a thrilling, because unexpected, unity.

In a nice irony, Flora Tristan spent most of her life trying to educate men in the importance of treating women as equals - lessons which her grandson largely ignored. The passages in which this doughty proto-feminist, clutching copies of The Workers' Union, goes into tough factories and bars in Lyon and Marseille, on consciousness-raising missions of quixotic magnificence, are some of the most stirring in the book. She speaks with the passion of a woman who has been so badly treated by her husband that she has fled the family home.

Fifty years later, her grandson swans into a village in Tahiti in search of a "wife". A woman offers him her 13-year-old daughter, he checks out her breasts, asks if she can cook and the deal is done. Similar ironies recur throughout the book, to create a rich brew of contrasting lifestyles, cultures and sexual attitudes.

Llosa is enjoying something of an Indian summer as a writer. His last novel, The Feast of the Goat, was an equally ambitious story, set in the Dominican Republic. The Way to Paradise is more streamlined, more satisfying and, in the questions it begs about life, art and ambition, genuinely stimulating.

 

Trouble in paradise

Mario Vargas Llosa's The Way to Paradise allows Alfred Hickling to revel in the story of Paul Gauguin and his revolutionary grandmother

Saturday November 15, 2003
The Guardian

The Way to Paradise
by Mario Vargas Llosa
373pp, Faber, £16.99

Might it be possible, for once, to judge Mario Vargas Llosa's novel by its cover? Exotically curled around the spine of the book is a striking reproduction of Paul Gauguin's masterpiece, Manao Tupapau, a disturbingly voyeuristic vision of the painter's adolescent Maori lover, tormented in her sleep by ancient Tahitian demons.

Gauguin lived the kind of life that even his literary idol, Victor Hugo, would be hard-pressed to invent: a sailor, stockbroker and Sunday-painter who, in his mid-30s, abandoned his bourgeois wife and family to rediscover the primitive in himself; first in Brittany, where his best friend made a present of his ear, before booking a passage to French Polynesia on an outward ticket to disaster. Romantic novelists and film-makers have rehashed and travestied this story ever since. What is remarkable is the transformation when an unromantic novelist such as Vargas Llosa takes over.

It was perhaps inevitable that the greatest living Peruvian novelist should be attracted to Gauguin, as the painter himself spent his formative years in Peru. Surprisingly, Vargas Llosa glosses over this childhood period, as his chief interest lies in the strange combination of stasis and inspiration Gauguin experienced in Tahiti. Having travelled to the South Seas, Gauguin did not paint what he saw so much as express his frustration with what he found. His putative paradise was not quite as simple as he imagined. Rather than an untramelled Eden, Tahiti turned out to be a decadent colonial backwater - the first time Gauguin plunged naked into a stream, a gendarme popped up and charged him with offending public morality.

Vargas Llosa wryly dramatises this and many similar instances of Gauguin's troubles in Tahiti - not least the fact that he meekly accepted minor bureaucratic office in the colonial administration to pay his hospital bills. But where the novel really flares into life is in the fleeting descriptions of the creative process - the maddeningly unpredictable moments when Gauguin briefly found what he had been looking for.

Chief among these is the exceptional passage devoted to the creation of Manao Tupapau, where we become party to the precise moment at which the painter strikes a match and surprises his lover in the midst of her nightmare: "The sight would persist in his memory as one of those privileged, visionary moments of his life in Tahiti, when he seemed to touch and live, though only for a few instants, what he had come in search of in the South Seas, the thing he would never find in Europe, where it had been extinguished by civilisation."

All of this would be fine as it stands, though Vargas Llosa goes further by interweaving it with the parallel history of the painter's grandmother, the social revolutionary, Flora Tristan. A Peruvian-French proto-feminist and trade unionist, Tristan's career marked her out as the continental Mary Wollstencraft. In her opening sentence she makes clear the extent of her ambition: "Today you begin to change the world, Florita", and spends the rest of the novel trying to live up to it. Tristan drove herself into an early grave - in 1844 at 41 - through her ceaseless determination to preach the doctrine of workers' and women's rights, on a punishing schedule of public meetings throughout industrial France.

There is some ironic black comedy along the way - Tristan instigated a farcical competition to compose a new anti-bourgeois national anthem, which suggests that as well as her innovative, pre-Marxist form of socialism, she might also be credited with inventing the Eurovision Song Contest. But much of her progress is remorselessly bleak; particularly when, hounded by her abusive, estranged husband, she flees for Peru in search of an elusive inheritance which fails to materialise.

This difficult journey back to one's roots marks an interesting development from Vargas Llosa's previous novel, The Feast of the Goat, in which a strong-willed heroine returns to square up to her demons in the Dominican Republic, where she had been sexually abused as a child. The Way to Paradise is similarly concerned with the collision between the civilised and the barbaric worlds - and lest Gauguin appear too much of a romantic hero, Vargas Llosa revealingly notes in his description of the genesis of Manao Tupapau that "for an instant, while sodomising Teha'mana, he felt like a savage". One wonders what his stern-principled grandmother would have made of that.

Ultimately, however, it is these tensions and contradictions within Gauguin that make him the more fully realised fictional creation. This is also a matter of circumstance - the local colour of the South Sea islands is invariably richer than Flora's endless itinerary of dour workers' meetings, which invariably begin to merge into one another after a while.

Tristan and Gauguin never met in real life; and their stories do not so much coalesce as challenge each other in their descent to ever greater depths of disillusion and misery. Even a novelist of Vargas Llosa's powers has difficulty leavening this material sufficiently - The Way To Paradise can feel pretty purgatorial at times. But it offers a welcome corrective to the image of Gauguin as the dashing savage who casually gave birth to modern art on a beach. Here, the visionary painter of paradise emerges as a misunderstood genius of the kind it takes a genius such as Vargas Llosa to understand.

 

N Z Z  Online

10. Februar 2004, 02:10, Neue Zürcher Zeitung

Die Wasserscheide der Utopie

Mario Vargas Llosas Roman «Das Paradies ist anderswo»

Andreas Breitenstein

Mario Vargas Llosa: Das Paradies ist anderswo. Roman. Aus dem Spanischen von Elke Wehr. Suhrkamp-Verlag, Frankfurt am Main 2004. 493 S., Fr. 42.80.

Flora Tristan: Meine Reise nach Peru. Fahrten einer Paria. Aus dem Französischen von Friedrich Wolfzettel. Mit einem Vorwort von Mario Vargas Llosa. Insel-Taschenbuch 2027, Frankfurt am Main 2004. 500 S., Fr. 27.40.

Welch ein Stoff zur literarischen Bewältigung! Eine Grossmutter und ihr Enkel - zwei charismatische historische Figuren, zweierlei Genie und zweierlei Tragik, zweierlei Utopie und zweierlei Mass. Sie eine Sozialrevolutionärin in Frankreich am Vorabend der 1848er Revolution, er ein revolutionärer Wegbereiter der künstlerischen Moderne. Beide haben sie einander nicht gekannt: Flora Tristan (1803-1844), die illegitime Tochter eines peruanischen Offiziers und einer französischen Mutter, und Paul Gauguin (1848-1903), Seemann, Börsenmakler, spätberufener Künstler. Gleichwohl ist es dem peruanischen Schriftsteller Mario Vargas Llosa gelungen, aus beider Leben den Roman einer grossen Begegnung wie einer grossen Entfremdung zu machen. «Das Paradies ist anderswo», der Titel, benennt die Wasserscheide der Utopie, die diese beiden Menschen verbindet und trennt. Bezeichnet er bei Flora Tristan den Glauben an die innerweltliche Erlösung in einer befreiten und befriedeten Gesellschaft, fasst er bei Gauguin die Verweigerung gegenüber der Fortschrittsgeschichte und die Resignation, das Heil selbst am äussersten Rand der zivilisierten Welt, auf der Südseeinsel Tahiti, nicht gefunden zu haben.

Der Traum von der Arbeiterunion

Wer da meint, das Leben der Agitatorin müsse zur Dekoration der legendären Künstlervita herhalten, unterschätzt die Stellung, die Flora Tristan in der Reihe der utopischen Denker des 19. Jahrhunderts einnimmt. 1843, fünf Jahre bevor Marx das «Kommunistische Manifest» lancierte, vertrat sie die Idee, dass nur eine geeinte Arbeiterschaft dem herrschenden kapitalistischen System der Unterdrückung und Ausbeutung Einhalt gebieten und den gesellschaftlichen und sozialen Ausgleich erreichen könne. Ein neues Zeitalter irdischer Gerechtigkeit und Gleichheit (insbesondere auch zwischen den Geschlechtern) schwebte ihr vor, doch anders als Marx wollte sie dieses nicht durch Gewalt, sondern kraft der überzeugenden Idee friedlich erreichen. Wo viele Intellektuelle die revolutionäre Weltverbesserung aus Gründen des Chics betrieben, stieg sie in die Gossen Londons hinab, um sich von der dämonischen Kehrseite der industriellen Revolution ein eigenes Bild zu machen. Fabriken und Elendsvierteln, Bordellen, Irrenhäusern und Gefängnissen galt ihr Interesse, aber auch dem englischen Parlament und der High Society - denn ihre Utopie war keine Ideologie und schloss niemanden aus.

Flora Tristans Engagement hatte mehrfache biografische Wurzeln. Als uneheliches Kind hatte sie nach dem frühen Tod des Vaters die Verarmung, als Frau die Tyrannei und Gewalt ihres Ehemanns André Chazal erfahren. Nachdem sie ihn mit 22 in einem Akt der Rebellion verlassen hatte (zusammen mit den drei Kindern, von denen nur eines, Aline, die Mutter Gauguins, überlebte), befand sie sich jahrelang auf der Flucht. Eine Zäsur stellt ein einjähriger Aufenthalt 1833/34 in Peru dar, wo sie ihrer betuchten Verwandtschaft wenn nicht als rechtmässiger Spross, so doch als privilegierter Gast willkommen war. Die Erinnerungen an ihre zweite Heimat hat Flora Tristan 1838 unter dem Titel «Fahrten einer Paria» veröffentlicht - ein Buch, das der Ungebildeten die Türen zu den Pariser Salons öffnete (und nun als Taschenbuch wieder greifbar ist). In Peru dagegen verfluchte man sie ob ihres ätzenden Sittengemäldes einer Gesellschaft, die sich zwar gerade vom kolonialen Joch befreit hatte, doch in aberwitziger Weise geprägt war von Feudalismus und Gewalt, von sozialen und rassischen Gegensätzen, Günstlingswirtschaft, Machismo und Kriegswirren. Indes lernt Flora Tristan in Peru Frauen von offensivem Selbstbewusstsein und hoher Selbständigkeit kennen - ein prägender Eindruck, der aus der Rebellin eine Strategin macht, welche die weibliche Emanzipation fortan als Befreiung der Arbeiterschaft betreibt. Zur Persönlichkeit gereift, wird sie am Ende auch den moralischen Sieg über ihren Ehemann davontragen - um den Preis einer Kugel in der Brust, an deren Folgen sie zugrunde gehen wird.

War Flora Tristan eine Frau des Aufbruchs, so Paul Gauguin ein zivilisationsmüder Spätling. Als er auf den Spuren eines schwül-exotischen Liebesromans von Pierre Loti 1891 zum ersten Mal nach Tahiti gelangte, um sein «Atelier in den Tropen» zu installieren, war dies eine Flucht: vor der Mühsal des Geldbeschaffens, vor den Intrigen in der Kunstszene, vor den Ansprüchen der bürgerlichen Konvention (sprich der Familie), vor den sich mehrenden Zeichen der Syphilis. Was die Vita Gauguins betrifft, rückt Vargas Llosa - nicht ohne deren Heroismus zu brechen - die Legende des Künstlers unter den Wilden in den Vordergrund. Es ist ein neues Leben in der künstlerischen Freiheit, das der Aussteiger sucht am Urquell des Menschseins: die Verwandlung der eigenen Bohème-Existenz ins Exemplarische, der Dekadenz in Gesundheit, der Kunst in Notwendigkeit. Angesiedelt im Niemandsland zwischen den Eingeborenen und den französischen Kolonisten, stets versorgt mit einem Südseemädchen als «unerschöpflicher Quelle der Lust», gelingt es Gauguin tatsächlich, die Grenzen seiner selbst zu sprengen - durch den Kult des befreiten Sexus und die Aneignung der exotischen Natur und Religion. Vargas Llosa wird nicht müde, in dichten Beschreibungen jene tahitianischen «Meisterwerke» zu beschwören, die den Anspruch einer Synthese der Kulturen einlösen. Doch bezahlt Gauguin teuer für die Augenblicke der Erfüllung: Der Euphorie des Schaffens folgt der Absturz in die Angst (in Paris verkaufen sich die Bilder schlecht, zwischenzeitlich muss er sich wegen Mittellosigkeit repatriieren lassen). Medikamente und Alkohol halten die in offenen Wunden ausbrechende Krankheit nur notdürftig in Schach. Mit seiner Umgebung mehr und mehr verkracht, wird Gauguin mit seinen Vorstellungen vom Wildsein ein Fremder unter Fremden bleiben.

Akribisches Protokoll

Akribisch führt Vargas Llosa das Protokoll dieses Daseins auf Tahiti, das - parallel zu Flora Tristans letzter Aufklärungsreise durch die Tristesse der französischen Provinz - sich dem Tod auf abschüssiger Bahn nähert. In dem Masse, wie die Lebensgeister schwinden, befrachtet er die beiden kontrapunktisch gegeneinander geschnittenen Erzählstränge immer schwerer mit Erinnerungen. Was Gauguin die Jugendjahre auf See, der Weg zur Malerei, die zerbrochene Ehe, die Landschaften und Freunde der Bretagne, die Zeit mit dem «verrückten Holländer» in Arles, sind Flora Tristan die verpasste Jugend, das Trauma der Ehe und der erzwungenen Sexualität, die Reise nach Peru, der Ruhm der Salons, der fast vollständige Verzicht auf privates Glück. So gelingt es Vargas Llosa glänzend, das enorme Material zu bändigen. Nicht nur bietet der Roman das beeindruckende Lebenspanorama zweier beeindruckender Figuren, er überzeugt auch als Epochengemälde. Milieus und Stimmungen glücken besonders da, wo Flora Tristan hellwach und einsam als Frau unter abgestumpften Arbeitern, eitlen Schriftstellern und zynischen Geistlichen für ihre Utopie der Arbeiterunion eintritt und Respekt gewinnt.

Die zwischen auktorialer Rede und vertraulicher, in inneren Monolog übergehender Figurenanrufung wechselnde Erzählhaltung widerspiegelt die tiefe Sympathie des Autors für seine Figuren. Zugleich ist es die Quelle der Tagebücher, die diesen identifikatorischen Gestus nahelegt und dem Buch besonders in Bezug auf Gauguin einen nicht unproblematischen apologetischen Charakter verleiht. Wohl wird Gauguin als Person nicht geschont, dennoch erscheint seine Selbststilisierung als Zivilisationsflüchtling und künstlerischer Aussenseiter nicht entschieden genug in Frage gestellt. War er wirklich ein naiver Sinnsucher? Hat er nicht mit dem Exotismus und Erotismus seiner Malerei eine Mode bedient? Hat er nicht die Sehnsucht nach dem Mythos ästhetisch ausgebeutet? Hat er nicht in der Verlängerung des französischen Kolonialismus gewirkt, mithin die Zerstörung des Paradieses, das er beschwor, bewusst in Kauf genommen?

Solch ideologiekritische Fragen sind mit der Monoperspektivik des Romans unvereinbar, ja sie lassen seinen Biografismus in ähnlicher Weise als süsses Gift erscheinen, wie es Gauguins Tahiti- Bilder darstellen. So ist denn «Das Paradies ist anderswo» bei allen Qualitäten mit Vorsicht zu geniessen. Mario Vargas Llosas lateinamerikanisches Erzähltemperament hat sich von der Magie der Figuren hinreissen lassen. Vor und nach der Utopie handelt sein Buch, die zeitgemässe Utopie moderner Literatur aber wäre immer noch die, den Mythos mit den Mitteln des Logos zu brechen, Gerechtigkeit zu üben über die Faszination durch den Stoff hinaus.

 

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La odisea de Flora Tristán

Por Mario Vargas Llosa

El XIX no fue sólo el siglo de la novela y los nacionalismos: fue también el de las utopías. Tuvo la culpa de ello la Gran Revolución de 1789: el cataclismo y las transformaciones sociales que acarreó convencieron tanto a sus partidarios como a sus adversarios, no sólo en Francia sino en el mundo entero, de que la historia podía ser modelada como una escultura, hasta alcanzar la perfección de una obra de arte. Con una condición: que la mente concibiera previamente un plan o modelo teórico al que luego la acción humana calzaría la realidad como una mano a un guante. Huellas de esta idea se pueden rastrear muy lejos, por lo menos hasta la Grecia clásica. En el Renacimiento ella cristalizó en obras tan importantes como Utopía, de Sir Thomas More, fundadora de un género que se prolonga hasta nuestros días. Pero nunca antes, ni después, como en el XIX, fue tan poderosa, ni sedujo a tanta gente, ni generó empresas intelectuales tan osadas, ni inflamó la imaginación y el idealismo (a veces la locura) de tantos pensadores, revolucionarios o ciudadanos comunes y corrientes, la convicción de que, teniendo las ideas adecuadas y poniendo a su servicio la abnegación y el coraje debidos, se podía bajar a la tierra el Paraíso y crear una sociedad sin contradicciones ni injusticias, en la que hombres y mujeres vivirían en paz y en orden, compartiendo los beneficios de aquellos tres principios del ideal revolucionario del 89 armoniosamente integrados: la libertad, la igualdad y la fraternidad.

Todo el siglo XIX está constelado de utopías y utopistas, entre los que coexisten, junto a sectas entregadas al activismo violento semejantes a la formada por los discípulos de Noël Babeuf (1746-1797), pensadores notables, como Saint-Simon (1760-1825) y Charles Fourier (1772-1837), empresarios audaces tipo el escocés Robert Owen, hombres de acción y aventura, entre los que descuella el anarquista ruso Mikhail Bakunin (1814-1876), soñadores más llamativos que profundos, tal Étienne Cabet (1788-1856), o delirantes del género Jules-Simon Ganneau (1806-1851), mesiánico fundador del Evadisme. El más importante de todos los utopistas decimonónicos, en términos históricos, fue sin duda Carlos Marx, cuya utopía "científica" absorbería buena parte de las que la precedieron y terminaría por cancelarlas a todas.

A esta dinastía de grandes inconformes, objetores radicales de la sociedad en la que nacieron y fanáticamente persuadidos de que era posible reformarla de raíz para erradicar las injusticias y el sufrimiento e instaurar la felicidad humana, pertenece Flora

Tristán (1803-1844), la temeraria y romántica justiciera que, primero en su vida difícil y asaeteada por la adversidad, luego en sus escritos y finalmente en la apasionada militancia política de sus dos últimos años de vida, trazaría una imagen de rebeldía, audacia, idealismo, ingenuidad, truculencia y aventura que justifica plenamente el elogio que hizo de ella el padre del surrealismo, André Breton: "Il n'est peut être pas de destinée féminine qui, au firmament de l'esprit, laisse un sillage aussi long et aussi lumineux." ("Acaso no haya destino femenino que deje, en el firmamento del espíritu, una semilla tan larga y luminosa.") La palabra "femenino" es aquí imprescindible. No sólo porque, en el vasto elenco de forjadores de utopías sociales decimonónicas, Flora Tristán es la única mujer, sino, sobre todo, porque su voluntad de reconstruir enteramente la sociedad sobre bases nuevas nació de su indignación ante la discriminación y las servidumbres de que eran víctimas las mujeres de su tiempo y que ella experimentó como pocas en carne propia.

Dos experiencias traumáticas y un viaje al Perú son los acontecimientos decisivos en la vida de Flora Tristán, nacida en París el 7 de abril de 1803 y a la que sus padres bautizaron con el nombre largo y rimbombante de Flora Celestina Teresa Enriqueta Tristán Moscoso: su nacimiento y su matrimonio. Su padre, don Mariano Tristán y Moscoso, peruano, pertenecía a una familia muy próspera y poderosa y servía en los ejércitos del rey de España. Su madre, Anne-Pierre Laisnay, francesa, se había refugiado en Bilbao, huyendo de la Gran Revolución. Allí se conocieron y al parecer se unieron —no hay pruebas de ello— en un matrimonio religioso administrado por un sacerdote francés, también exiliado, que carecía de legitimidad legal. Por lo tanto, Flora nació como una hija bastarda, condición infamante que desde la cuna la condenó a un destino de "paria", credencial que, años más tarde, ella reivindicaría con insolencia en el título del más famoso de sus libros: Peregrinaciones de una paria (1837). Al morir el padre, en junio de 1807, cuando la niña no había cumplido aún cinco años, la madre y la hija, por carecer de títulos legales, fueron despojadas de la elegante propiedad donde vivían, en Vaugirard, y todos los bienes de don Mariano revertieron a su familia en el Perú. Al cabo de unos años, después de una gradual declinación social, encontramos a Flora y a su madre habitando un barrio pobre de París —los alrededores de la Plaza Maubert— y a aquélla ingresando a trabajar, jovencita, como obrera colorista, en el taller de grabado del pintor y litógrafo André Chazal, que se enamoró de ella. El matrimonio de la pareja, celebrado el 3 de febrero de 1821, fue, para Flora, una catástrofe que marcaría su vida de manera aún más dramática que su condición de hija ilegítima.Lo fue porque, desde el principio, sintió que aquel lazo de unión hacía de ella un mero apéndice de su marido, una reproductora de hijos —tuvo tres, en cuatro años— y un ser enteramente privado de vida propia y de libertad. De esta época nació en Flora la convicción de que el matrimonio era una institución intolerable, un trato comercial en el que una mujer era vendida a un hombre y convertida poco menos que en una esclava, de por vida, pues el divorcio había sido abolido con la Restauración. E hizo brotar en ella, asimismo, un instintivo rechazo de la maternidad y una desconfianza profunda hacia el sexo, en los que presentía otros tantos instrumentos de la servidumbre de la mujer, de su humillante sujeción al hombre.

A los 22 años, Flora perpetró el acto más audaz de su vida, que consagraría definitivamente su destino de paria y de rebelde: abandonó su hogar, llevándose a los hijos, con lo que no sólo se ganó el tremendo descrédito que la moral de la época confería a semejante gesto, sino que incluso se puso fuera de la ley, cometiendo un acto que hubiera podido llevarla a la cárcel si André Chazal la denunciaba. Hay a partir de allí —1825 a 1830—, en su vida, un periodo incierto, del que sabemos muy poco, y lo que sabemos, todo a través de ella, probablemente muy retocado a fin de ocultar la deprimente verdad. Lo seguro es que en esos años vivió huyendo, escondiéndose, en condiciones dificilísimas —su madre no aprobaba lo que hacía y desde entonces las relaciones entre ambas parecen haber cesado—, y con el permanente temor de que André Chazal, o la autoridad, dieran con ella. Dos de sus tres hijos morirían en los años siguientes; sólo sobrevivió Aline Marie (la futura madre de Paul Gauguin), niña que pasó buena parte de su infancia en el campo, con nodrizas, mientras su madre, a la vez que se ocultaba, se ganaba la vida como podía. Años más tarde dirá que se empleó como dama de compañía (no es improbable que fuera una simple sirvienta) con una familia inglesa, a la que acompañó por Europa y que de este modo hizo su primer viaje a Inglaterra. Nada de eso es seguro y todo es posible en esos años de los que lo único absolutamente cierto es que para Flora debieron de ser durísimos, y que en ellos se templó el bravo carácter de que haría siempre gala, su coraje ilimitado, su audacia, y su convicción de que el mundo estaba mal hecho y era injusto, discriminatorio y brutal, y que las víctimas privilegiadas de la injusticia reinante eran las mujeres.

El viaje al Perú de Flora —donde viviría cerca de un año— tuvo, según ella, un origen accidental, de novela romántica. En un albergue parisino ella habría encontrado, de casualidad, a Zacarías Chabrié, un capitán de barco que viajaba a menudo entre Francia y el Perú, donde había conocido, en Arequipa, a la acaudalada y poderosa familia Tristán, cuya cabeza era don Pío Tristán y Moscoso, el hermano menor de don Mariano, padre de Flora. El propio Chabrié, dice, la animó a escribir a su tío carnal. Ella lo hizo, una carta sentida y suplicante, refiriéndole las penurias y dificultades que ella y su madre habían padecido desde la muerte de su padre, debido al irregular matrimonio de sus progenitores y pidiéndole ayuda, incluso el reconocimiento. Don Pío contestó, al cabo de largos meses, una misiva astuta, en la que, junto al cariño hacia la sobrinita recién aparecida y en medio de protestas de amor hacia su hermano Mariano, asoma ya la firme negativa a considerar siquiera el reconocimiento legal como heredera legítima de quien, por mano propia, admitía haber nacido de una unión no legal. Pero, sin embargo, le enviaba un dinero en su nombre, y otro en el de su abuela, todavía viva.

Luego de tres años de querellas conyugales con Chazal y fugas repetidas, Flora se embarca finalmente, en abril de 1833, en Burdeos, en el barco que la llevará al Perú.

Su capitán es nada menos que Zacarías Chabrié. La travesía de seis meses, rodeada de 16 varones —ella, la única mujer—, tuvo ribetes homéricos. Flora permaneció en Arequipa ocho meses y dos en Lima, antes de regresar a Francia, a mediados de 1834.Este es un período fronterizo en su trayectoria vital, el que separa a la joven inconforme y confundida que huía de un marido y soñaba con un golpe de fortuna —ser reconocida como hija de don Mariano por su familia peruana y alcanzar de súbito la legitimidad y la riqueza—, de la agitadora social, la escritora y la revolucionaria que orienta su vida de manera resuelta a luchar, con la pluma y la palabra, por la justicia social en cuyo vértice ella ponía la emancipación de la mujer.

En Arequipa, su tío don Pío canceló de manera definitiva sus ilusiones de ser reconocida como hija legítima, y, por lo tanto, de heredar su patrimonio. Pero esta frustración se vio en cierto modo aliviada por la buena vida que allí llevó aquellos ocho meses, alojada en la casa señorial de la familia, rodeada de sirvientas y de esclavas, mimada y halagada por la tribu de los Tristán y requerida y cortejada por toda la "buena sociedad" arequipeña, a la que la llegada de la joven y bella parisina de grandes ojos, larga cabellera oscura y tez muy blanca, puso de vuelta y media. Ella había ocultado a todo el mundo, empezando por don Pío, que era casada y madre de tres hijos. No hay duda de que a su alrededor debieron de revolotear los galanes como moscardones. Flora se divirtió, sin duda, con aquel confort, seguridad y buena vida que por primera vez disfrutaba. Pero, también, observó y anotó, fascinada, la vida y las costumbres de aquel país, tan distinto del suyo, que comenzaba apenas su historia de república independiente, aunque las instituciones, los prejuicios y formalismos de la Colonia se conservaran casi intactos. En su libro de memorias, trazaría un formidable retrato de aquella sociedad feudal y violenta, de tremendos contrastes económicos y abismales antagonismos, raciales, sociales y religiosos, de sus conventos y su religión cargada de idolatría, y de su behetría política, en la que los caudillos se disputaban el poder en guerras que eran a menudo, como la que le tocó presenciar en la pampa de Cangallo, sangrientas y grotescas. Ese libro que limeños y arequipeños quemarían, indignados por el cruel retrato que hacía de ellos, es uno de los más fascinantes testimonios que existen sobre el despuntar, en medio del caos, la fanfarria, el colorido, la violencia y el delirio, de la vida en América Latina luego de la independencia.

Pero no sólo racismo, salvajismo y privilegios abundaban en el país de su padre. Para su sorpresa, había allí también algunas rarezas que Flora no había conocido en París, y precisamente en un dominio para ella primordial: el femenino. Las mujeres de sociedad, por lo pronto, disfrutaban de unas libertades notables, pues fumaban, apostaban dinero, montaban a caballo cuando querían, y, en Lima, las tapadas —el vestido más sensual que Flora había visto nunca— salían a la calle solas, a coquetear con los caballeros, y disponían de una autonomía y de una falta de prejuicios considerable, incluso desde una perspectiva parisina. Hasta las monjas, en los conventos de clausura donde Flora consiguió deslizarse, gozaban de una libertad de maneras y se permitían unos excesos que no se condecían para nada con su condición de religiosas, ni con esa imagen de la mujer humillada y vencida, mero apéndice del padre, del marido o del jefe de familia, que Flora traía en la cabeza. Desde luego que las peruanas no eran libres a la par que el hombre ni mucho menos. Pero, en algunos casos, rivalizaban con él, y en su propio campo, de igual a igual. En la guerra, por ejemplo, las rabonas acompañaban a los soldados y les cocinaban y lavaban y curaban, y peleaban junto a ellos, y se encargaban de asaltar las aldeas para garantizar el rancho de la tropa. Esas mujeres, sin saberlo, habían alcanzado, en los hechos, una vida propia y destrozado el mito de la mujer desvalida, débil e inútil para la vida viril. La figura que personificó, más que ninguna otra, para Flora esos casos de mujer emancipada y activa, que invadía los dominios tradicionalmente considerados como exclusivos del hombre, fue doña Francisca Zubiaga de Gamarra, esposa del mariscal Gamarra, héroe de la independencia y presidente de la República, cuya figura palidecía ante la sobresaliente personalidad de su mujer. Doña Pancha, o la Mariscala, como la llamaba el pueblo, había reemplazado a su marido en la Prefectura del Cuzco cuando él salía de viaje, y aplastado conspiraciones gracias a su astucia y coraje. Vestida de soldado y a caballo, había participado en todas las guerras civiles, luchando hombro a hombro con Gamarra, y hasta había dirigido la tropa que ganó a los bolivianos la batalla de Paria. Cuando Agustín Gamarra fue presidente, era vox populi que ella había sido el poder detrás del  trono, tomando las iniciativas principales y protagonizando estupendos escándalos, como dar de latigazos, en una ceremonia oficial, a un militar que se jactaba de ser su amante. La impresión que hizo en Flora la Mariscala, a quien conoció brevemente, cuando ésta ya partía hacia el exilio, fue enorme y no hay duda que contribuyó a hacer nacer en ella la idea, primero, de que era posible, para una mujer, rebelarse contra su condición discriminada, de ciudadano de segunda, y, luego, la decisión de actuar en el campo intelectual y político para cambiar la sociedad. Esta es la herencia que Flora trae del Perú a París, a principios de 1835, cuando retorna a su patria y se lanza, llena de entusiasmo, a una nueva vida, muy distinta de la anterior.

La Flora Tristán de los años siguientes a su regreso a Francia ya no es la rebelde fugitiva de antaño. Es una mujer resuelta y segura de sí misma, rebosante de energía, que se multiplica para informarse y educarse —había recibido una instrucción elemental, como delatan sus faltas gramaticales— y hacerse de una cultura que le permita dar aquella batalla intelectual en favor de la mujer y la justicia que es su nuevo designio. A la vez que escribe Peregrinaciones de una paria, se vincula a los grupos sansimonianos, fourieristas (conoce al propio Fourier, de quien siempre hablará con respeto) y los sectores más o menos contestatarios del statu quo, se entrevista con el reformador escocés Robert Owen, y comienza a colaborar en publicaciones importantes, como la Revue de Paris, L'Artiste y Le Voleur. Escribe un folleto proponiendo crear una sociedad para prestar ayuda a las mujeres forasteras que lleguen a París, firma manifiestos pidiendo la supresión de la pena de muerte y envía a los parlamentarios una petición en favor del restablecimiento del divorcio. Al mismo tiempo, estos años están marcados por una guerrilla particular, legal y personal, contra André Chazal, que hasta en tres oportunidades secuestra a sus hijos. En una de ellas, la menor, Aline, lo acusa de intentar violarla, lo que provoca un sonado proceso y un escándalo social. Pues la publicación de Peregrinaciones de una paria, en 1837, recibido con gran éxito, ha hecho de Flora una persona muy conocida, que frecuenta los salones y se codea con intelectuales, artistas y políticos de renombre. Incapaz de resistir la suprema humillación de ver a su mujer triunfar de este modo, con un libro en el que su vida conyugal es exhibida a plena luz con escalofriante franqueza, André Chazal intenta asesinarla, en la calle, disparándole a bocajarro. Sólo la hiere y el proyectil quedará alojado en el pecho de Flora, como helado compañero de sus andanzas en los seis años que le quedan de vida. En ellos, por lo menos, habrá desaparecido de su camino la pesadilla de André Chazal, condenado a veinte años de cárcel por su acción criminal. Flora Tristán hubiera podido instalarse en esa prestigiosa situación alcanzada y dedicar el resto de su tiempo a apuntalarla, escribiendo y actuando en los círculos intelectuales y artísticos parisinos que le habían abierto las puertas. Habría llegado a ser, acaso, una encumbrada socialista de salón, como George Sand, que siempre miró a esta advenediza por encima del hombro. Pero había en ella, a falta de esa formación cultural de la que el drama de su origen la privó, y a pesar de su carácter que podía ser explosivo, una integridad moral profunda que muy pronto le hizo advertir que la justicia y el cambio social que ella ardientemente deseaba no se conquistarían jamás desde los refinados y exclusivos circuitos de escritores, académicos, artistas y snobs y frívolos donde las ideas revolucionarias y los propósitos de reforma social no eran, en la mayoría de los casos, sino un juego de salones burgueses, una retórica sin consecuencias.

Apenas recuperada del intento de asesinato, escribe Méphis (1838), una novela llena de buenas intenciones sociales y literariamente olvidable. Pero al año siguiente concibe un proyecto osado, que demuestra de manera inequívoca cómo en los meses precedentes el pensamiento de Flora se ha ido radicalizando e impregnando de una creciente beligerancia anticapitalista y antiburguesa: escribir un libro sobre el Londres de la pobreza y la explotación, la cara oculta de la gran transformación económica que ha convertido a la Inglaterra victoriana en la primera nación industrial moderna. Viaja a la capital británica, donde permanece cuatro meses, visitando todos los lugares que los turistas no ven jamás y a algunos de los cuales sólo pudo entrar disfrazándose de hombre: talleres y prostíbulos, barrios marginales, fábricas y manicomios, cárceles y mercados de cosas robadas, asociaciones gremiales y las escuelas de los barrios miserables sostenidas por las parroquias. También, como buscando el contraste, asoma la nariz por el Parlamento británico, las carreras hípicas de Ascot y uno de los clubes más aristocráticos. El libro resultante, Promenades dans Londres (1840), es una diatriba feroz y despiadada —a veces excesiva— contra el sistema capitalista y la burguesía a quienes Flora hace responsables de la espantosa miseria, la explotación inicua del obrero y el niño, y de la condición de la mujer, obligada a prostituirse para sobrevivir o a trabajar por salarios misérrimos comparados con los ya modestísimos que ganan los hombres. El libro, dedicado "a las clases obreras", a diferencia de lo ocurrido con sus memorias del viaje al Perú, fue acogido en Francia con un silencio sepulcral en la prensa bien pensante y sólo mereció reseñas en unas escasas publicaciones proletarias. No es de extrañar: Flora comenzaba a meterse en honduras y a enfrentarse esta vez a descomunales enemigos.

También el viaje a su detestado Londres la devolvió a Francia transformada. Porque en la capital de Gran Bretaña Flora no sólo vio niños de pocos años trabajando en las fábricas jornadas de catorce horas o sirviendo penas de prisión junto a avezados delincuentes o muchachas adolescentes a las que, en los burdeles de lujo, los poderosos hacían beber alcohol con inmundicias para verlas vomitar y caer exánimes a fin de distraer su aburrimiento. Vio también las formidables manifestaciones públicas del movimiento cartista, sus recolecciones de firmas en la calle, la manera como se organizaba, por distritos, ciudades y centros de trabajo y asistió, incluso, con audacia característica, a una reunión clandestina de sus dirigentes, en un pub de Fleet Street.

Gracias a esa experiencia concibió una idea, de la que nadie le ha reconocido aún la autoría, y que sólo seis años más tarde, en 1848, Carlos Marx lanzaría en el Manifiesto comunista: que solamente una gran unión internacional de los trabajadores de todo el mundo tendría la fuerza necesaria para poner fin al sistema presente e inaugurar una nueva era de justicia e igualdad sobre la tierra. En Londres llegó Flora al convencimiento de que las mujeres serían incapaces por sí solas de sacudirse del yugo social; que, para lograrlo, debían unir sus fuerzas con los obreros, las otras víctimas de la sociedad, ese ejército invencible del que ella había vislumbrado la existencia futura en los pacíficos desfiles organizados por los cartistas de millares de proletarios en las calles londinenses.

La utopía particular de Flora Tristán está resumida de manera sucinta en L'Union Ouvrière (1843), el pequeño libro que, como no encuentra editor que se anime a publicarlo, edita ella misma, por suscripción, recorriendo las calles de París y tocando las puertas de amigos y conocidos, como se ve en su correspondencia y en el Diario que llevó durante su gira por el interior de Francia, y que sólo se publicaría muchos años después de su muerte, en 1973. El objetivo es claro y magnífico: "Donnez à tous et à toutes le droit au travail (possibilité de manger), le droit à l'instruction (possibilité de vivre par l'esprit), le droit au pain (possibilité de vivre completement independent) et l'humanité aujourd'hui si vile, si repoussante, si hypocritement vicieuse, se transformera de suite et deviendra noble, fière, indépendente, libre! et belle! et hereuse!" ("Dad a todos y a todas el derecho al trabajo —la posibilidad de comer—, el derecho a la instrucción —posibilidad de vivir por el espíritu—, el derecho al pan —posibilidad de vivir del todo independiente— y la humanidad hoy tan vil, tan repugnante, tan hipócritamente viciosa, se transformará en el acto y se volverá noble, orgullosa, independiente, ¡libre!, ¡bella! y ¡feliz!") (Le Tour de France, ii, p. 192). Esta revolución debe ser pacífica, inspirada en el amor por la humanidad e impregnada de un espíritu cristiano que (como quería Saint Simon) rescate la generosidad y la solidaridad con los humildes del cristianismo primitivo que la Iglesia Católica luego traicionó y corrompió identificándose con los poderosos. Hasta Dios es reformado por Flora Tristán: se llamará Dioses (Dieux), en plural —pero seguirá siendo un ente singular—, pues el ser divino "es padre, madre y embrión: generación activa, generación pasiva y el germen en progreso indefinido". La revolución no será nacionalista; desbordará las fronteras y tendrá un carácter internacional. (Ya en su primer folleto, Flora proclamaba: "Nuestra patria debe ser el universo.") El instrumento de la transformación social será ese ejército de trabajadores laico y pacífico, la Unión Obrera, donde hombres y mujeres participarán en un plano de absoluta igualdad, y que, mediante la persuasión, la presión social y el uso de las instituciones legales, irá transformando de raíz la sociedad. Esta Unión debe ser poderosa económicamente a fin de emprender, desde ahora, algunas reformas sociales urgentes. Cada obrero cotizará dos francos anuales y como hay ocho millones de obreros en Francia, eso significa un capital de 16 millones con los que, de inmediato, se iniciará la apertura de escuelas para los hijos y las hijas de los proletarios, los que recibirán una educación gratuita e idéntica. La Unión, a la manera de los cartistas británicos, exigirá que la Asamblea Nacional admita en su seno a un Defensor del Pueblo —pagado por aquélla— para que luche desde allí por la aprobación de las medidas revolucionarias: el restablecimiento del divorcio, la abolición de la pena de muerte, y, la principal, el derecho al trabajo, mediante el cual el Estado se compromete a garantizar un empleo y un salario a todos los ciudadanos sin excepción. A la manera de las falanges o falansterios ideados por Charles Fourier, la Unión creará los Palacios Obreros, complejas unidades de servicios múltiples, donde los trabajadores y sus familias recibirán atención médica, educación, podrán retirarse a pasar una vejez segura y protegida, donde se prestará socorro, consejo e información a toda víctima, y donde quienes dedican largas horas del día a trabajar con sus manos podrán disfrutar de la cultura y educar su espíritu.

Que en nuestros días algunas de estas aspiraciones parezcan haberse logrado a través de la Seguridad Social, no debe desdibujarnos el carácter atrevido, casi quimérico, que ellas tenían a mediados del siglo XIX, como se comprueba en las críticas y reservas que los mismos obreros manifestaron frente a las ideas de Flora, pues les parecían poco realistas. Pero ella estaba convencida de que no había obstáculos que la voluntad, la energía y la acción no pudieran vencer, pues en su personalidad coexistían, en infrecuente alianza, una soñadora romántica, capaz de abandonarse a la fantasía más desconectada de la realidad, y una activista formidable, con una contagiosa capacidad de persuasión y una vehemencia que se llevaba de encuentro todas las dificultades.

Desde que concibe su proyecto de la Unión Obrera, en 1843, hasta su muerte, poco menos de dos años más tarde, Flora Tristán es un verdadero volcán que crepita una actividad incesante y versátil: en vez de los artistas y escritores de antaño, su piso de la Rue du Bac se llena de obreros y dirigentes de mutuales y asociaciones de gremios, y sus salidas son a talleres y publicaciones proletarias y a celebrar reuniones interminables, a veces de encrespadas discusiones, contra quienes objetan sus ideas. No debió ser nada fácil, para una mujer, poco experimentada en ese quehacer y desconocedora del medio político, desenvolverse en esos ambientes proletarios desacostumbrados a que una fémina irrumpiera en actividades que hasta ahora habían sido sólo varoniles, y que lo hiciera con tanta fuga y reciedumbre. Pero advertir que entre los obreros también abundaban los prejuicios burgueses y las actitudes discriminatorias contra las mujeres (de los que participaban a veces las propias proletarias, alguna de las cuales la agredió creyendo que estaba allí para seducir a su marido) no la arredró ni entibió su prédica, ni ese aliento místico, de redentora, con que promovía su cruzada unionista.

Así inicia, en abril de 1844, su gira propagandística por el centro y el sur de Francia, que debía ser sólo la primera parte de un recorrido por las otras regiones del país y luego por toda Europa. Ese organismo debilitado por la enfermedad, y con una bala alojada en el pecho, que en el curso de las ciudades que recorre encuentra a su paso innumerables obstáculos —entre ellos la hostilidad de las autoridades, que registran su cuarto de hotel, confiscan sus pertenencias y prohíben sus reuniones—, sólo resistirá ocho meses, hasta el fallecimiento, en Burdeos, el 14 de noviembre de 1844. Pero en el curso del recorrido la personalidad de Flora Tristán se agiganta y, a medida que lleva su evangelio social, además de a los obreros, a los prohombres del establishment — obispos, empresarios, directores de diarios—, convencida de que la fuerza persuasiva de sus ideas ganará también a los propios explotadores para la justicia social, resulta cada día más conmovedora, hasta el trágico final, que interrumpe, a sus 41 años, una de las trayectorias vitales más ricas en colorido y más admirables en un empeño que, aunque lastrado por el mal del siglo —el sueño utópico—, constituye un antecedente muy valioso a la vez que un primer paso importante en la lucha por los derechos de la mujer y por una sociedad donde hayan sido erradicadas toda forma de discriminación, explotación e injusticia.

No hay mejor introducción a la vida y a la obra de esta mujer extraordinaria que Flora Tristan. La Paria et son rève, la cuidadosa edición de su correspondencia que ha preparado Stéphane Michaud, profesor de literatura comparada en la Sorbona, presidente de la Sociedad de Estudios Románticos y del Diecinueve y autor, recientemente, de un libro notable sobre Lou Andreas-Salomé, que conjuga la erudición con la claridad expositiva y la amenidad. El profesor Michaud es probablemente el mejor conocedor de la vida y la obra de Flora Tristán, que rastrea desde hace años con obstinación de sabueso y ternura de enamorado. Sus estudios sobre ella y los coloquios que ha organizado en torno a su gesta intelectual y política han contribuido de manera decisiva a sacar a Flora Tristán del injusto olvido en que se hallaba, pese a esfuerzos aislados, como el admirable libro que escribió sobre ella, en 1925, Jules Puech.

Esta nueva edición de la correspondencia, muy ampliada y enriquecida de notas y explicaciones, además de todas las cartas conocidas hasta ahora de la agitadora y muchas inéditas, incluye también un buen número de cartas de sus corresponsales, y una información que sitúa a los personajes, describe el contexto social y político en que fueron escritas y traza los grandes lineamientos de la vida de Flora. El conjunto da una idea intensa y sugerente del tiempo en que ella vivió, de las ilusiones, polémicas y rencillas personales que acompañaron los primeros esfuerzos en Francia para organizar políticamente a los obreros, de la distancia que a menudo separaba la realidad social de las ambiciosas elucubraciones mesiánicas de los utopistas y de la psicología del personaje, que, tanto en sus cartas como en las apostillas y comentarios que escribía en los márgenes de las que recibía, se volcaba entera, sin el menor cálculo.

Hay todavía grandes lagunas en la biografía de la autora de Peregrinaciones de una paria, pero en lo relativo a su vida a partir de su regreso a Francia del Perú, y sobre todo a sus dos años finales, estas cartas trazan un absorbente diseño de su personalidad, que solía mostrarse en sus epístolas con una frescura y sinceridad desarmantes —no escribía para la posteridad, por fortuna—, con todas sus contradicciones y debilidades: realista y soñadora, generosa e irascible, ingenua y pugnaz, truculenta y romántica, temeraria e insensible al desaliento.

Este libro es el mejor homenaje que se podía rendir a Flora Tristán en el segundo centenario de su nacimiento.

 

— Marbella, julio de 2002

 

 

Sur PAUL GAUGUIN, voir ici